1. Etappe (Hamburg - Dänemark - Schweden): Hamburg - Simrishamn/Österlen Area (439 km)

14. Juni 2014

Wir fahren viel zu spät von Frankfurt los, schlafen unterwegs noch 4 Stunden in unserem Rallye-Passat und erreichen dann doch als eines der ersten Teams, den Startplatz in Hamburg. Der Startplatz liegt direkt am Hamburger Hafen an der Strandpauli-Bar.  ine superschöne Bar, hier kommt sofort Urlaubsflair auf (www.strandpauli.de). Wir haben noch Zeit und schlendern etwas über den Kiez. Als wir zurückkommen, hat sich der Startplatz mit vielen weiteren Rallye-Fahrzeugen gefüllt und es herrscht ausgelassene Partystimmung.

Ab 11:15 Uhr geht es los und die Teams starten nacheinander Richtung Dänemark. Einige nehmen den Landweg, andere fahren mit der Fähre von Puttgarten nach Rodbyhavn. Wir nehmen - wie die meisten Teams - die Fähre.

Weiter geht es Richtung Stockholm, vorbei an riesigen rot leuchtenden Mohnfeldern und wir fragen uns „was machen die Dänen wohl mit dem Mohn“?

Wir nehmen die falsche Abfahrt und verfahren uns dermaßen, dass wir Stunden brauchen, um wieder zur richtigen Straße zu finden. Wir streichen Kopenhagen und den Besuch bei der kleinen Meerjungfrau und fahren weiter, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Die Stadt ist einfach zu groß, um schnell etwas ohne Navi zu finden.


Für 439 km brauchen wir heute 9 Stunden, völlig kaputt und übermüdet, funktionieren wir schnell unseren Rallye-Passat in einen gemütlichen Schlafplatz um und schlafen irgendwo in der Nähe von Malmö.

2. Etappe (Schweden): Simrishamn/Österlen Area - Stockholm (799 km)

15. Juni 2014

 Dank Koffein-Tabletten und Einlösen eines Jokers, der uns 300 km auf der Autobahn erlaubt, fahren wir heute 800 km und holen so unsere verfahrene Zeit von gestern wieder auf.

Auf unseren Weg nach Stockholm kommen wir an einem Golfplatz vorbei und erinnern uns an eine Fotoaufgabe. Wir müssen einen Golfball von dem Dach unseres Autos abschlagen. Wir fahren zum Golf-Clubhaus und erklären einer älteren Dame, die kein englisch kann, mit Händen und Füßen
, dass wir uns einen Golfschläger für ein Foto ausleihen möchten. Es dauert etwas, aber dann versteht sie uns und wir bekommen einen Golfschläger.

Weiter geht es nach Vimmersby, dort stehen das Geburtshaus von Astrid Lindgren und der Pippi Langstrumpfs Limonaden-Baum.

In einer Ausstellung erfahren wir, dass Astrid Lindgrennicht nur Geschichten für Kinder schrieb, sondern eine beeindruckende Querdenkerin war, welche soziale und politische Themen kritisch in ihren Geschichten verarbeitete.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir müssen lachen, als wir nach unserem Ausstellungsbesuch, zurück zu unserem Auto laufen, das jetzt einsam auf dem Parkplatz steht. Team 2 - "Ötztaler Mopedmarathon"/"Backblech Reloaded" haben uns eine nette Nachricht auf dem Autodach hinterlassen und unseren Wagen über und über mit Aufkleber verziert.

 

Wir machen uns weiter auf den Weg und erreichen um 22 Uhr Stockholm. Wir beschließen nicht die empfohlenen Kneipe in Stockholm zu suchen, sondern weiter in Richtung Umea zu fahren, wo wir unsere nächste Aufgabe erledigen müssen.

 

3. Etappe (Schweden): Stockholm - Umea Area (713 km)

16. Juni 2014

Heute fahren wir einen Teil der Strecke mit Team 66 – „Tee-Wagen“ und suchen gemeinsam den Schweden-Bitter, den wir für unsere heutige Tagesaufgabe brauchen. Die Flasche des Schweden-Bitters soll als Flaschenpost für eine Postkarte dienen, auf der eine Blockhütte, ein Elch und eine Blondine abgebildet sind.

Wir klappern ein paar Alkohol-Läden ab, werden aber nicht fündig... erst ein Tipp führt uns in eine Apotheke, wo genau noch zwei Flaschen im Regal stehen.

Die Apothekerin erklärt uns, dass der Schweden-Bitter ein Allheilmittel für innere und äußere Anwendung ist. Wir beschließen daraufhin, das teure Zeug ab Morgen jeden Tag zu trinken, vielleicht hilft es ja gegen die Müdigkeit beim stundenlangen Autofahren.

Irgendwo nach Umea finden wir einen netten Platz am See und beschließen hier in unserem Auto zu übernachten.


 

4. Etappe (Schweden): Umea Area - Kiruna Area (567 km)

 17. Juni 2014

Ab heute beginnen für uns die weißen Nächte. In den nächsten 6 Tagen wird auf unserer Reise, die Sonne nicht mehr untergehen und wir sind total auf die Mitternachtssonne gespannt.

Auf nüchternen Magen noch ein Schluck Schweden-Bitter und los geht es Richtung Lappland vorbei an Rentieren zum Polarkreis.

Unterwegs halten wir an einem Outlet-Store, um uns noch mit warmen Klamotten und Strümpfen einzudecken, denn es wird kalt. In Kiruna, unserem heutigen Ziel soll es schneien und am Nordkap wird es nicht wärmer.

Eine echte Herausforderung ist heute unsere Tagesaufgabe, denn wir müssen eine geöffnete Dose Surströmming 200 km in unserem Auto transportieren. Und die Herausforderung dabei??? Surströmming ist gegorener Fisch und eine schwedische Fischdelikatesse, die fürchterlich stinkt.

Also besorgen wir uns im nächsten Supermarkt eine Dose Surströmming iund öffnen diese auf dem Parkplatz. Achtung beim Öffnen! Da der Fisch in der Dose weitergärt, spritzt einem das Zeug schon beim Ansetzen des Dosenöffners entgegen ...

 

Man kann den Geruch des eingelegten Fisches gar nicht beschreiben, er ist einfach nur widerlich ... Uns ist es ein Rätsel, warum so etwas hergestellt wird, wer so etwas kauft und auch noch isst. Wir schütten die Brühe auf dem Parkplatz des Supermarktes aus und hoffen das wir deswegen keine Probleme bekommen, denn der Gestank liegt sofort in der Luft ...

Wir packen die geöffnete Dose in eine Plastik Dose und dann noch mal in zwei angeblich luftdichte Gefrierbeutel. Danach packen wir das Päckchen unter den Beifahrersitz und dichten alles noch mal mit einem Kissen ab. Na ja, wirklich hilft das Ganze nicht ..., es lindert zwar etwas den Gestank, aber dieser breitet sich trotzdem langsam in unserem Auto aus.

Als die ausgeschüttete Brühe droht, die Autoreifen unseres Autos zu erreichen, verlassen wir panikartig den Parkplatz, denn wir wollen auf keinen Fall, dass sich das Zeug an unseren Autoreifen heftet und uns der Gestank den Rest der Rallye begleitet.
 
Wir fragen uns, wie viele Teams diese Aufgabe wirklich durchführen, und finden heraus, dass einige Teams doch ähnliche kreative Ideen entwickelt haben. Dosen wurden mit Klebeband außen an den Autos befestigt, andere kauften einfach zwei Dosen und wiederum andere haben Urlaub und machen deshalb gar keine Aufgaben - Gruß an die Niederländer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach ewig langen 200 km und einer jammernden Tina, die die ganze Zeit droht sich zu übergeben, denn sie saß auf dem Beifahrersitz über dem Surströmming, machen wir schnell ein Foto von der Dose mit dem Kilometerstand und entsorgen sofort den Fisch. Es dauert noch seeeehr laaaange, bis wir den Gestank aus unseren Nasen und dem Auto bekommen.

 

Wir überqueren den Polarkreis, treffen dort noch die Jungs von Team 91 - "Rockdevils" und die Niederländer, machen schnell ein paar Fotos und weiter geht’s Richtung Kälte.

 

Kurz nach Kiruna suchen wir uns einen Schlafplatz und finden eine kleine Gruppe von weiteren Rallye-Autos. Wir stellen uns dazu, jammern noch gemeinsam etwas über die schreckliche Kälte, bemitleiden die Zeltschläfer und das Motorrad-Team und ab geht es in unser kuscheligen Rallye-Passat.

 

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